Kirchliche Bauten

Schmidgaden - Mariä Himmelfahrt

Die Kirche heute

Die Pfarrkirche zu Schmidgaden ist eine Anlage aus dem 14. Jahrhundert.
Zwei Glocken stammten aus dem 15. Jahrhundert und wurden 1961 zerschlagen und neu gegossen. Eine weitere Glocke ist aus dem Jahre 1790.
In den Fünfziger Jahren wurde die Kirche umgebaut, Ende der Siebziger Jahre wurde sie im Außenbereich renoviert.
Bereits im Jahr 1991 wurde auf Initiative von dem damaligen Pfarrer BGR Josef Gmeiner eine Orgel bestellt. Die neue Orgel erhielt eine Klangstruktur eigener Prägung, die sich an der Tradition des Orgelbaus in der oberpfälzisch-böhmischen Region orientiert. Die Orgelkosten beliefen sich auf ca. 580 000 DM. Das benötigte Kapital dazu konnte aus vielen Spenden und Zuschüssen gewonnen werden. Die Einweihung mit einem Orgelkonzert fand im Dezember 1993 statt. Außerdem wurde der Innenraum der Kirche renoviert. Die Kirche erstrahlt in neuem Glanz.

Bei der Zusammenstellung der Ortsgeschichte von Schmidgaden in den Jahren 1947 bis 1969 kam der Verfasser schon frühzeitig zu der Annahme, dass sich unserer Pfarrkirche aus der ehemaligen Burgkapelle entwickelt haben könnte. Diese Ansicht wurde beim Umbau der Kirche im Jahre 1951 bekräftigt. Dieser Ansicht stimmten auch mehrere Fachleute zu.

Die Kirche vor 1951

Die ganze Anlage der Kirche deutet ja auf eine Burganlage hin, allein schon die Lage im Ort selbst. Südlich der Kirche bestand früher der Flurname "Burgstall". Das Mauerwerk, das heute noch den Friedhof an der Nord und Ostseite abschließt, ist sicherlich teilweise sehr alt und könnte die Burgmauer gewesen sein.

Unter dem achteckigen Turm befindet sich der älteste Teil der Kirche - die heutige Taufkapelle, bis zum Jahr 1950 Altarraum -; dieser Teil weist auch das älteste Mauerwerk auf und zeigt die ältesten Stilelemente (Spitzbogenfensterchen usw.) auf.

Auch konnte man im Jahre 1951 nicht feststellen, wenn eigentlich die Kirche das erste Mal geweiht wurde. Dies deutet ebenfalls auf ein hohes Alter der ersten Bauteile hin und besagt, dass hier schon lange zeit Gottesdienste gefeiert wurden.

So kann wohl angenommen werden - und auf dies weist auch die Ortsgeschichte hin - dass nach dem Verlassen der Burg durch die Schmidgadener Herren diese langsam dem Verfall preisgegeben war. Die Bauern trugen höchstwahrscheinlich auch dazu bei, indem sie von der verlassenen Burg Bausteine für ihre eigenen Häuser ausbrachen.

Nur vor der Kapelle und dem Turm hat dieser Verfall Halt gemacht. Und diese wäre auch erklärlich. Die Einwohner hatten seinerzeit weder Kirche noch Kapelle (und höchstwahrscheinlich schon immer die Gottes- dienste in der Burgkapelle gefeiert), in der sie die Gottesdienste abhalten konnten. So kam ihnen diese Burgkapelle sehr entgegen; der Turm wurde Glockenturm, der Raum darunter Altarraum, das Schiff wurde mehrmals erweitert (das zeigt das Mauerwerk) und gab so der stets wachsenden Menge der Gläubigen ausreichend Raum.

Beim Abtragen des Putzes in den Jahren 1950/51 kam auch der Wappenstein der Paulsdorfer zum Vorschein. Er muss um das Jahr 1300 eingesetzt worden sein. Die Paulsdorfer Herren waren ja um diese Zeit Kichenpatrone zu Schmidgaden. Im 14. Jahrhundert wurde die ehemals älteste Glocke gegossen und aufgezogen (heute nicht mehr vorhanden). Um 1500 wurde eine weitere Glocke aufgezogen.

1728 wird ein Pfarrhof gebaut, nach dem die Pfarrei Schmidgaden neu errichtet wurde. In diesem Jahr wird auch begonnen, die Kirche innen auszustatten (Orgelbau, Altäre). Um 1750 brannte der Pfarrhof ab.

Im Jahr 1790 wird eine weitere Glocke aufgezogen. 1836 wird der düster wirkende Ziegelsteinboden durch Marmorplatten ersetzt. Einer Beschreibung der Kirche aus dem Jahre 1840 zufolge war der Kirchturm mit aufgesetzter Kugel 80 Schuh, die Kirche selbst 21 Schuh hoch. Die Breite ist mit 23 Schuh angegeben, die Länge mit 69 Schuh.

Die Kirche 1950

Im Jahre 1951 erfolgte dann der Kirchenumbau unter der Leitung des damaligen Pfarrer Willkofers. Das bisherige Kirchenschiff wurde zum Altarraum und zur Sakristei, der bisherige Altarraum unter dem Turm wurde Taufturm, an der Südseite wurde ein neues Schiff angebaut. Die Lösung war keineswegs zufrieden- stellend. Das Äußere der Kirche bekam - namentlich von der Südseite aus - ein wuchtiges und nicht in das allgemeine Bild der Gemeinde passendes Aussehen. Die Südseite wirkt schrecklich kahl und unschön. Der Turm wurde gleichmäßig verputzt und bekam ein sackartiges Aussehen. Die vorher durchgezogenen Simse wirkten sehr gut.

Auch im Inneren der Kirche wurde viel verdorben. Vor allem wurde zur Abteilung der Sakristei eine unschöne Mauer unter das eigenartig geschweifte Kirchenchor gezogen. Dadurch ist die schöne Wirkung einer sachlichen gewichen. Neue Plastiken (Bruder Konrad, Mutter Gottes, Hl. Sebastian und Hl. Georg) wurden zwar aus gutem Willen gestiftet; sie stehen aber nicht im Einklang mit den bereits vorhandenen.

Am 21.09.1951 ist der Rohbau fertig gestellt. Am 20.09.1953 erfolgt die Kircheneinweihung. Es wurden neue Glocken aufgezogen (aus dem Material der alten - 21.06.1961). In den Jahren 1968/69 wurde der jetzige Pfarrhof mit Pfarrgarten gebaut.

Trisching - St. Nikolaus-Kirche - Renovierung

Zu einer wichtigen Sitzung waren am Montag, 07.09.1998 die Mitglieder des Pfarrgemeinderates Schmidgaden/Trisching und Kirchenverwaltung Trisching eingeladen, galt es doch die Sanierung der St.-Nikolauskirche zu beschließen. Nach einer Ortsbesichtigung traf man sich im Gasthaus Pröls, wo beide Gremien der vorgesehenen Sanierung zustimmten (aus „Der Neue Tag“ vom 11.09.1998, ral).

Ein Grund, die Kirche zu erhalten, ist sicherlich die historische Vergangenheit. Die Kirchenausstattung sowie die Bauform wird wie folgt beschrieben:
Bei der St.-Nikolauskirche handelt sich um eine gotische Anlage. 1628 stürzte der Kirchturm ein, anschließend gab es eine Wiederherstellung. Der jetzige Turm weist einen Spitzhelm auf. Der eingezogene Chor im Ostturm einschließlich Kreuzgewölbe stammt aus dem 17.Jahrhundert. Der Hochaltar mit zwei Säulen vor Pilastern und Ornament in Laub- und Bandwerk stammt aus der Zeit um 1730. Das Altarblatt gilt als modern. Aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammt die einfache Kanzel mit Rokoko-Muschelwerk.

 

 

Zu den Glocken:
Die Umschrift ist in gotischen Majuskeln abgefasst und lautet:
„ † AVE MARIA GRACIA PLENA DOMINVS TECV † "

Außerdem ist zu lesen:
„Gottes Lob Und Dienst Geher Ich Georg Schelfhorn zo Regenspurg gos mich 1584.“

Quelle: Matrikelamt, Staatsarchiv

Gemeinderat Erhard Obendorfer (verantwortlicher Bauleiter) erklärte, dass die Kirche in zwei Bau- abschnitten renoviert werden müsse. Zunächst wäre die Außenrenovierung notwendig, erst im zweiten Schritt soll die Innenrenovierung durchgeführt werden. Neben der Nutzung für die Bevölkerung – hier finden etwa 100 Personen Platz – will man das älteste Gebäude der Ortschaft Trisching erhalten.

Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat stimmten der auf 450000 DM veranschlagten Sanierungsmaßnahme zu. Zudem stellte man einen Zuschussantrag an die Gemeinde Schmidgaden und an die Landesstiftung für Denkmalpflege.

Durchführung:
Die Außenrenovierung der Kirche in Trisching ist abgeschlossen. Im August 1998 hat man mit Renovierungsarbeiten begonnen. Zunächst erfolgte die Trockenlegung der Grundmauern, indem im Außenbereich ein Entfeuchtungsgraben rund um das Bauwerk angelegt wurde. Im Mai des darauf folgenden Jahres ging es dann richtig los. Nach dem Aufstellen des erforderlichen Außengerüstes wurde das Dach komplett abgedeckt, die morschen Holzbalken des Dachstuhles und des Turmes erneuert. Für die Dacheindeckung verwendete man Biberschwanzdachziegel, der Kirchturm erhielt eine Original-Schiefereindeckung.

Nach Abschluss dieser Arbeiten konnte mit den Außenputzarbeiten begonnen werden. Zunächst musste der alte Putz abgeschlagen werden. Das freigelegte Mauerwerk erhielt einen zweilagigen Sanierputz. Die Eingangstür und die Fenster wurden von den ortsansässigen Schreinereien Kurz, Meier und Wienhold erneuert, ohne hierfür die angefallenen Arbeitsstunden zu verrechnen. Das Missionskreuz am Kirchturm wurde restauriert und mit einer Goldlegierung versehen. Ebenso wurde die vorher von Hand aufzuziehende Turmuhr überholt und ein elektrisches, per Funk gesteuertes Uhrwerk eingebaut. Zuletzt musste noch ein zweimaliger Außenanstrich aufgebracht und Gerüst abgebaut werden.
Die mit 462 000 DM veranschlagten Baukosten konnten erfreulicherweise auf tatsächliche Baukosten in Höhe von 398 000 DM reduziert werden. Finanziert werden diese durch die  Übernahme von 50% der Baukosten durch die Diözese, die Gemeinde Schmidgaden gab 46 000 DM, der Bezirk Oberpfalz 10 000 und die Bayerische Landesstiftung 50 000 DM.
Der besondere Dank gilt den Trischinger Bürgern selbst, die durch über 2000 freiwillig geleistete Arbeitsstunden sowie durch zahlreiche Spenden zum Erhalt "Ihrer" Nikolauskirche beigetragen bzw. die Sanierung dieses historischen Gebäudes erst ermöglicht haben.

Die noch erforderliche Innensanierung wird voraussichtlich im kommenden Jahr erfolgen. Die Kosten hierfür belaufen sich nach der vorliegenden Kostenschätzung auf ca. 237 000 DM. Ein Antrag auf Finanzierungsbeihilfe wurde bereits im Juni an die Bischöfliche Finanzkammer gestellt.

Erhard Obendorfer, Juli 2000

Die Innenrenovierung der St. Nikolauskirche geht zügig voran. Im September 2000 wurde an die Bischöfliche Finanzkammer für die Innenrenovierung BA III ein Antrag auf Gewährung eines Zuschusses gestellt. Im Juni 2001 kam von der Bischöflichen Finanzkammer die bau- fachliche Zustimmung für diesen Bauabschnitt. Die Baukosten hierfür betragen voraussichtlich etwa 225 000 DM.

Die Ausschreibung der Bauleistungen für die einzelnen Gewerke erfolgte im Frühjahr 2001. Die Aufträge wurden an die nachfolgend aufgeführten billigstbietenden Firmen vergeben:

Schädlingsbekämpfung durch Begasung Firma Binker, Lauf
Innenputz, Gerüstbau Firma Delling, Trisching/Stulln
Natursteinarbeiten (Bodenbelag) Firma Clausner und Rauch, Amberg
Schreinereiarbeiten Firma Wienhold und Firma Kurz, Trisching
Elektroarbeiten Firma Ries, Wolfring
Restaurierung Decke, Empore, Tünchung der Raumschale, Befundung Firma Fromm, Parsberg

Der Altar wurde ausgelagert, die Bezuschussung der Restaurierung bzw. der Wiedereinbau ist bereits beantragt. Das Abschlagen des Innenputzes, der Ausbau des Bodenbelags und das Ausgraben des Bodens für die Kiesfilterschicht übernahmen viele freiwillige Helfer in Eigenregie. Der neue Fußbodenbelag besteht aus Solnhofener Kalksteinplatten. Die Verputzarbeiten wurden bereits im November abgeschlossen. In den nächsten Monaten wird die Raumschale mit holzgebranntem Marmorkalk getüncht, die Decke und die Empore werden restauriert.
Nach Zusage der Bischöflichen Finanzkammer wird ein Zuschuss von 45% gewährt. Von der Gemeinde ist ebenfalls eine Zuwendung von 10% der Baukosten zugesagt. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege beteiligt sich mit 10 000 DM, der Bezirk Oberpfalz mit 5000 DM. Ob und in welcher Höhe die Bayerische Landesstiftung einen Zuschuss gewährt ist noch offen, da der Stiftungsrat erst in diesem Monat zusammentritt.
Die Arbeiten werden voraussichtlich Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein.
Ein besonderer Dank gilt den Helfern für die geleisteten freiwilligen Arbeitsstunden, ohne die eine Realisierung der Renovierungsarbeiten nicht möglich geworden wäre.

Erhard Obendorfer, November 2001

Trisching - Mariä Unbefleckte Empfängnis

Die Kirche wurde unter der Regie des damaligen Pfarrers Willkofer erbaut. Kirchenpatrozinium am 08.12.

Rottendorf - St. Andreas

Rottendorf ist eine der ältesten Pfarreien der Diözese und war immer selbständig. Ihre Grenzen sind nicht immer gleich gewesen. Als Gösselsdorf noch eine selbständige Pfarrei war, gehörten zu Rottendorf zwei Filialen: Trisching und Etsdorf.

Die zu den Pfarrgründen gehörenden Wiesen heißen „Frühmeß“. Das Frühmeßhaus stand an der Stelle des heutigen Wirtsstadels. 1500 war die Pfarrei Patronalspfarrei des Bischofs von Regensburg; der Pfalzgraf aber besaß das Patronatsrecht über das Frühmeß-Benefizium, das er gestiftet hatte.

1690 wurde durch Generalvikar Albrecht Graf von Wartenberg zu Ehren St. Andrae der Hochaltar der Pfarrkirche geweiht. 1696 wurde ein Kooperator bewilligt. Im Jahre 1716 begannen die Etsdorfer einen lang andauernden Streit mit der Pfarrei Rottendorf, weil sie aus der Pfarrei austreten und in eine andere eintreten wollten. Sie wurden abgewiesen.1728 wurden Schmidgaden und Trisching von der Pfarrei Rottendorf getrennt, so dass von diesem Jahre an der Pfarreisprengel den jetzigen Umfang (jedoch noch mit Schleißdorf) hatte. Gösselsdorf wurde Filialkirche. Um diese Zeit wurde in Rottendorf gefirmt.

1737 ist von einem Amberger Orgelbauer die Orgel aufgestellt worden. 1748 wurden in der Pfarrkirche und in den Filialkirchen die Kreuzwege errichtet. Der Turm der Pfarrkirche war ursprünglich im Romanischen Stil erbaut, wie uns die unteren Rundbogenfenster noch erkennen lassen. Er ist 26 Meter hoch. Der auf dem Turmspitze befindliche Hahn misst eine Höhe von 60 cm. Das Zifferblatt der Turmuhr hat eine Fläche von 1,20 m². Die einzelnen Glocken wiegen 1350 kg, 450 kg, 300 kg, 200 kg.

Gotischen Stil mit Spitzbogenfensterchen zeigt der mittlere Turm. 1760 erfuhr die Kirche den dritten Umbau und wurde nun im Baustil dieser Zeit, im formen- , bewegungs- und schmuckreichen Barock geschaffen. Vor etwa 200 Jahren schuf die Augsburger Malerschule, die auch in Italien und Frank- reich beachtliche Aufträge ausführte, in der Kirche zu Rottendorf ein Meisterwerk stilreinen Barocks. Die seitlichen Deckengemälde stellen Bilder aus dem Leben, Leiden, Wirken und Sterben der Kirchenpatrons St. Andreas dar, in medaillenförmige Umrahmungen eingeschlossen. Das Deckengemälde über dem Hochaltar zeigt Rottendorf zu Zeit der Pest (1625), hilfeflehende Gläubige uns St. Andreas mit dem Andreaskreuz. Die zwei großen Deckengemälde im Kirchenschiff zeigen den „Reichen Fischfang“ und die Illustration der Pharisäerfrage an Johannes, ob er der Messias sei. Die kleineren, seitlichen Bilder sind symbolisierte Psalmen. Ein Meisterwerk der Malkunst sind die marmordarstellenden Säulen des Kirchenschiffs.

Altäre, Statuen, Bilder und Zierformen: alles ist Ausdruck des schmuck- , formen – und bewegungsreichen Barock, der Kunstrichtung des 17. und 18. Jahrhunderts. Im Jahre 1900 wurden die Gemälde, um den Farben neuen Glanz zu geben, mit Ochsengalle gestrichen. Nach Jahren aber entstand daran ein dicker Schimmel und die Bilder verblassten fast vollends.
1925 wurde der Regensburger Kirchenmaler Beckl beauftragt, den Schaden zu beheben. Er schickte nach Besichtigung einen Gesellen, der die Renovierung der unter Denkmalschutz stehenden Kirche mustergültig vollzog. Er arbeitete im ganzen Monat Juni von 04.00 morgens bis in den späten Abend hinein und erhielt dafür 600 Mark. Für das von ihm an der Stirnseite der Empore geschaffene Bild „König David mit Harfe“ wurde er zum Meister gesprochen und erhielt als solcher anschließend in Regensburg für einen Auftrag von acht Tagen 3000 Mark. Er war Vater von zwölf Kindern. Das Kajetanbild des rechten Seitenaltars wurde später zu Ehren des Flur- und Viehbeschützers angebracht und ist als einziges nicht barock. Der Zierrahmen des „Wies“-Schreins trägt die Merkmale des späteren Empire-Stils.

In den Jahren 1762 – 1784 wirkte Georg Peter Ströhl als Pfarrer in Rottendorf. Er hat sich um Bau und Ausstattung der Kirche sehr verdient gemacht. Am Turm der Kirche kann man deutlich die verschiedenen Baustile ablesen. Ursprünglich im romanischen Stil erbaut, erfuhr sie zur Zeit der Gotik einen Um- oder Anbau. 1760 erfolgte ein weiterer Umbau, und die Kirche wurde nun im Baustil jener Zeit, im formen- und schmuckreichen Barock gestaltet.

1872 und 1874 wurden zwei Pfarreikinder zu Priestern geweiht: Bartholomäus Kiener, Wirtssohn von Wolfsbach, und Johann Baptist Lehner, Sohn des Maurers Lehner von Rottendorf.

1872 wurde der neue Pfarrhof gebaut. 1953 wurde der Landwirtssohn Andreas Schmidbauer, der dem Orden der Passionisten angehörte, zum Priester geweiht und feierte anschließend in seiner Heimatkirche Rottendorf die Primiz. Außenverputz, Dach und Kirchenmauer der Kirche wurden 1954 erneuert.

Am 08. Mai 1955 trat Herr Pfarrer Kastner in den Ruhestand und verzog nach Nabburg. Sein Nachfolger wurde Herr Pfarrer Georg Bauer aus Kirchaitnach. Von den drei Kirchenglocken wurde die mittlere, sechs Zentner schwere Glocke wegen eines Riss-Schadens im Winter 1958 umgeschmolzen. Sie trägt die Inschrift „Königin des Friedens“ und wurde in Regensburg gegossen.

Von 1960 an bis 1980 erfolgten unter Pfarrer Alois Graßer umfassende Renovierungsarbeiten und Neugestaltungen an der Kirche. Mehr als 700 000 DM wurden in dieser verhältnismäßig kurzen Zeit aufgebracht und in die Kirche, den Karner und den Friedhof investiert.

1963 erfolgte der Bau eines Leichenhauses und der Friedhof wurde erweitert. Im Jahr 1966 hat sich die Kirchenverwaltung mit Hilfe der Gemeinde Rottendorf eine Kirchenuhr angeschafft.

Kirchenrenovierung
Ein hohes Baugerüst prägte 2003 das äußere Erscheinungsbild der Pfarrkirche Sankt Andreas in Rottendorf. Mehrere Firmen waren unter der technischen Leitung von Architekt Kraus aus Nabburg bemüht, die umfangreichen und auf den ersten Blick nur teilweise sichtbaren Schäden am Gotteshaus zu beheben. Die Kosten für die Renovierungsarbeiten wurden auf eine knappe halbe Million Mark berechnet. Hauptarbeiten sind eine teilweise Auswechslung des abgefaulten Dachstuhl im Kirchenschiff und im Turm, eine komplette Neueindeckung des Turms mit sturmsicherer Verklammerung, Instandsetzung der schadhaften Kirchenmauer, Erneuerung des Außenputzes auf zirka drei Meter Höhe am gesamten Gebäude mit anschließendem Neuanstrich sowie die Erneuerung der Mauer und des Treppenaufgangs zum Friedhof. Alle Arbeiten waren ausgeschrieben worden. Folgende Firmen erhielten als Billigstbieter den Zuschlag: Baumeisterarbeiten Fa. Hösl Pfreimd, Gerüstarbeiten Wackersdorfer Gerüstbau, Zimmerer und Dachdeckerarbeiten Fa. Meier Schmidgaden, Spenglerarbeiten Fa. Piehler Freudenberg, Blitzschutzanlage Fa. Schmelmer St. Englmar, Malerarbeiten Fa. Grün- wald Hirschau, Natursteine Fa. Doreth Neustadt am Kulm, Zifferblätter Fa. Rauscher Regensburg, Holzschutz Fa. Binker Schwaig.

Karnerrenovierung
In den sechziger Jahren war der Karner neu eingedeckt worden. Wegen eines fehlenden Ringankers konnte das Mauerwerk im Laufe der Jahre das größere Gewicht nicht mehr tragen, bekam Risse und drohte einzustürzen. Bei einer umfassenden Renovierung 1994/95 unter Bauleitung von Dipl. Ing. R. Schmidbauer wurden alle Schäden beseitigt und das Dach mit Biber in Runddeckweise eingedeckt. Gleichzeitig wurde die gotische Pieta aus Sandstein, die im Laufe der Jahrhunderte durch Witterungseinflüsse stark gelitten hatte, durch Restaurator Muth aus Bamberg in ihrer ursprünglichen Form wiederhergestellt und alle fehlenden oder schadhaften Stellen in Sandstein ergänzt.

Gösselsdorf - St. Martin

Das Schmuckstück Gösselsdorfs ist die Kirche. Sie wurde im 15. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut und im 18. Jahrhundert im formen- und bewe- gungsreichen Barockstil umgestaltet. Sie wird auch in den Kunstdenkmälern des Königreiches Bayerns, Band XVIII, erwähnt.

Der Hochaltar mit zwei Säulen und seitlichem Schweifwerk ist eine Rokokoarbeit um 1770. Das Altarbild zeigt den Kirchenpatron St. Martin, wie er, der Legende nach auf seinem Pferd sitzend, seinen Mantel teilt, um die Hälfte dem frierendem Bettler zu geben. Der Tabernakel stammt aus den Jahren 1799/1800 und wurde von dem Nabburger Schreiner Christoph Luybl und dem Amberger Bildhauer Friedrich Wagner um 132 Gulden gefertigt.

Bemerkenswert sind noch die Holzstatuetten der 14 Nothelfer auf dem Seitenaltar in Weiß und Goldfassung aus dem späten 18. Jahrhundert. Im Vorraum steht ein wuchtiger ehemaliger Taufstein aus Granit (Durchmesser 0,78 m) mit leicht eiförmigen Becken, der jetzt als Weihwasserbecken dient. Auf dem wuchtigen Turm an der Ostseite des Kirchenschiffes hängen vier Glocken. Die größte und zugleich älteste von ihnen enthält ein Spitzbogen- und Zinn- enfries mit folgender Umschrift in gotischen Minuskeln:
anno * domini * m * cccc* xxxx (= 1440) * magister * conradus * gnoszhame * me * fvcit * a

Die kleine alte Glocke stammt aus dem Jahre 1747 und ist der Mutter Gottes geweiht.
Zwischen 1954 und 1973 wurde das Gotteshaus unter großen Opfern der Bevölkerung und tatkräftiger Mithilfe der Jagdpächter renoviert. Hier die wichtigsten Neuerungen im Telegrammstil: 1954 wurde das Kirchendach und der Außenputz erneuert; 1955 wurde das Leichenhaus erbaut; 1956 wurden der Marienaltar, der Kreuzweg und die 14 Nothelfer renoviert. 1957 erhielt die Kirche einen neuen Fußboden, neue Kirchenstühle und eine neue Kirchentür. 1958 wurde das Geläute vervollständigt und zwei weitere Glocken aufgezogen. Davon ist die größere dem Kirchenpatron St. Martin und die kleiner Maria mit dem Jesuskind geweiht. 1959 wurden der Hochaltar, die Kommunionbank und die Kanzel renoviert. 1966 wurde eine neue Turmuhr gekauft und der Turm eingedeckt. Da die Glocken noch mit der Hand geläutet werden mussten, wurde 1969 ein elektrisches Läutwerk ein- gebaut. 1972 wurde ein neuer Beichtstuhl angekauft und 1973 als bisher letzte größere Maßnahme die Martin-Statue renoviert. Eine große Summe Geldes wurde in dieser verhältnismäßig kurzen Zeit auf Initiative und unter der Leitung des ab 1931 tätigen Kirchenpflegers Andreas Kräuter im Gotteshaus investiert. Eine ungeheuere Leistung, wenn man sie zur Größe der Einwohnerschaft in Beziehung setzt, die aber noch um so beachtenswerter ist, wenn man bedenkt, dass die Gösselsdorfer ja auch für die Renovierung der Pfarrkirche in Rottendorf mit der gleichen Opferbereitschaft mitgeholfen haben.

Wie bei der Innenrenovierung im Jahr 1984 festgestellt wurde, ist kein Mauerabschnitt von 4 Meter Länge feststellbar, bei dem nicht eine Tür zugemauert, ein Teil wieder an- oder aufgebaut oder umgeändert wurde. Lediglich der Teil im Bereich der Empore beim Eingang ist als geschlossener Bauteil noch erhalten geblieben. Er ist mit seinen, an den drei Seiten befindlichen romanischen Rundfenstern, die durch das Abschlagen des Putzes zum Vorschein kamen, als ältester Teil der Kirche anzusehen, der möglicherweise schon zu Zeiten des ehemaligen Schlosses als Kirche oder Kapelle Verwendung fand.

Kapelle Hartenricht

Ein Bildstock mit der heiligen Dreifaltigkeit stand bis in die sechziger Jahre an der Stelle, wo die jetzige Kapelle steht. Den Grund, warum dieser Bildstock errichtet wurde, konnte nicht mehr ermittelt werden. Die Kapelle in den jetzigen Ausmaßen wurde 1957 von den Hartenrichter Bewohnern in Auftrag gegeben. Die Innenbemalung des Gewölbes ist immer noch das Original, welches Theo Rathgeber 1957 gestaltete. Das Eisenkreuz, das jetzt am Giebel der Kapelle angebracht wurde, stand früher am First und wurde 1957 von Richard Niedermeier geschmiedet.

Während der Flurbereinigung in den 90iger Jahren wurden die  Linden links und rechts der Kapelle gepflanzt sowie der Platz herum angelegt. Im Jahr 2002 renovierte der Gartenbauverein Schmidgaden die Kapelle. Sie bekam ein neues Dach, wurde neu verputzt und bekam einen passenden Anstrich.

Seit langer Zeit schon ist die Kapelle Ziel der Schmidgadener Bittgänger, die einmal im Jahr zu dieser schön gelegenen Kapelle kommen und unter freiem Himmel Gottesdienst feiern.

Kapelle Freiung

Die Reichhart-Kapelle, die alljährlich am 01. Mai Ziel eines Bittganges der Pfarrei ist, konnte im Jahr 2004 ihren 50. Geburtstag feiern. Der Bau der Kapelle geht auf das Jahr 1954 zurück. Anlass war ein Gelübde des Großvaters des heutigen Besitzers Josef Reichhart. Dieser hatte bereits von seinem Vater Wilhelm Reichhart gehört, dass er sich mit dem Gedanken trug, eine Kapelle zu bauen.

Georg Reichhart hatte schon während des Ersten Weltkrieges den Gedanken, eine Kapelle zu bauen; dieser reifte nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Entschluss: Wenn alle seine Kinder den Krieg überleben würden, wolle er die Kapelle bauen.

Doch leider war es ihm nicht mehr vergönnt, sein Gelübde auszuführen und so übertrug er es seinem Sohn Wilhelm und dessen Frau Mathilde. Georg Reichhart verstarb im Jahr 1952. Wilhelm und Mathilde wollten das Gelöbnis nun so bald als möglich einlösen und begannen noch im selben Jahr mit den Planungen. Allerdings verhinderte die Materialknappheit nach dem Krieg eine rasche Umsetzung. 1954 war dann feierliche Einweihung.

Die Kapelle ist der Schutzpatronin Bayerns (Maria) geweiht und alljährliches Ziel von vielen Vereinen, die dort Andacht abhalten.

Auch an der Kapelle hat der Zahn der Zeit genagt. Deshalb beschloss der Nachfolger des Erbauers, Josef Reichhart, und dessen Ehefrau Ingrid, die Kapelle von Grund auf zu renovieren. So wurde ein neuer Dachstuhl mit Glockenturm erbaut, die Außenfassade neu getüncht und der Vorplatz neu angelegt. Am 01. Mai 2005 wurde die renovierte Kapelle im Rahmen der Feier der Hl. Messe neu gesegnet. Pfarrer Scherm vergaß nicht, den Eheleuten zu danken.

Kapelle Wolfsbach

Mit einem Festgottesdienst und einem Dorffest feierte die Dorfgemeinschaft Wolfsbach im September 1994 den Abschluss der Renovierungsarbeiten an der Dorfkapelle nach dem Brand im Juli 1992 und die Neusegnung durch Pfarrer Hirblinger.

Kapelle Littenhof

Pfarrer Graßer weihte am 13.05.1979 im Auftrag von Bischof Rudolf Graber die von der Familie Pösl erbaute Kapelle. Das schöne Bauwerk ist der Muttergottes geweiht. Eine große Statue der hl. Maria mit dem Jesusknaben auf dem Arm bildet den Mittelpunkt des Innenraums. Die Malereien zeigen den Pfarrort Rottendorf und seine ländliche Umgebung und stammen von Oberlehrer Karl Denk aus Schwarzenfeld. Die Glocke wurde in Passau gegossen und ist den hl. Schutzengeln geweiht.

Patronat: z.Hl. Muttergottes, Patronatsfest = 13. Mai (= Tag der Einweihung), erbaut 1978, Maße: L 7m, B 4,50 m, Turmhöhe 8m, 27 Sitzplätze, 1 Altar

Glocke: Hl. Schutzengel, 64 kg, Bronze, Ton a, Gießer Rud. Perner, Passau, Gussjahr 1978

Kapelle am Kalvarienberg Rottendorf

Auf dem Kalvarienberg am Ostabhang des Grafenbergs bei Rottendorf steht eine Kapelle, die der Familie Pröls gehört.

Vor etwa 100 Jahren, wohl im Jahre 1903, erkrankte die 57-jährige Bäuerin Anna Pröls aus Rottendorf schwer. Sie litt an Fieber und schlimmen Bauchschmerzen, die sich nicht bessern wollten, so dass sich schließlich ihr Ehemann Matthias Pröls mit der Kutsche in das knapp 20 Kilometer entfernte Amberg begab, um dort einen Arzt zu holen, während Anna Pröls ein Gelübde für den Fall ihrer Wiedergenesung ablegte.

In Rottendorf im Hause der Kranken angekommen diagnostizierte der Arzt eine fortgeschrittene Blinddarmentzündung und machte sich deshalb sofort an die dringend notwendige Operation, die im Hause Pröls auf dem Küchentisch durchgeführt wurde. Es heißt, die Gedärme seien auf dem Tisch gelegen und beim Zunähen der Wunde sei die Nadel abgebrochen.
Diese unter einfachsten Umständen durchgeführte Operation glückte und die Bäuerin erholte sich und wurde wieder gesund. Nun ging sie daran, ihr gegebenes Versprechen zu erfüllen. Sie trat an den damals in Rottendorf wirkenden Pfarrer Franz Xaver Moser mit der Bitte heran, zum Dank für die Heilung eine Kapelle errichten zu dürfen und zwar zu Ehren der Mutter Gottes und Christus im Grabe. Pfarrer Moser leitete am 19. September 1903 ihr Ansuchen an den Bischof der Diözese Regensburg weiter. Die Erlaubnis des Bischöflichen Ordinariats zum Bau der Kapelle erfolgte postwendend am 22. September 1903.

Wie daraufhin genau weiter ging, ist nicht ganz eindeutig, da weder im Bischöflichen Zentralarchiv noch in den Rottendorfer Pfarrbüchern weitere Eintragungen vorliegen.
Ein paar Jahre, nachdem die Kapelle erbaut worden war, wurde sie von Wilhelm Lehner aus Amberg, dessen Eltern zuerst in Rottendorf ansässig gewesen waren und dessen Mutter mit Anna Pröls verwandt war, ausgemalt. Die Originalbemalung ist jedoch nicht mehr vorhanden, ebenso wenig die beiden Originalfiguren der Muttergottes und des Christus im Grab, die beide vor etwa 30 Jahren gestohlen wurden. Leider ist auch der alte Kreuzweg verloren. 1968 wurde ein neuer Kreuzweg errichtet, wobei die alten Steine spurlos verschwanden. 1975 wurde der alte, stellenweise sehr breite Hohlweg zugeschüttet, in seinem Verlauf verändert und geteert.

Bei dem Arzt, der Anna Pröls unter einfachsten Verhältnissen so erfolgreich operiert hat, handelte es sich um den späterhin in Amberg und weitem Umland so bekannten Arzt Dr. Julius Dörfler, dem wegen seiner hervorragenden Dienste 1925 der Titel Sanitätsrat zuerkannt wurde und der 1952, kurz vor seinem Tod, zum Ehrenbürger der Stadt Amberg ernannt wurde. Nach ihm ist auch eine Straße in Amberg benannt.

Kapelle im Magdalenental

Diese Kapelle ist an den Fels im Berg gebaut und dieses Felsgestein, in dem sich ein kleiner Spalt befindet, bildet die Rückwand des Heiligtums. Das Gebäude ist maximal 3,20 m hoch und 2,82 m breit, seine Länge lässt sich wegen der felsigen Rückwand nicht genau angeben, maximal beträgt sie 2,75 m.

Innen verläuft an beiden Längsseiten und hinten vor dem Felsgestein eine Art schmaler Altarsockel, worauf – mehr in der rechten hinteren Ecke – eine farbig gefasste Holzfigur ihren Platz findet. Sie stellt die Kapellenheilige, die hl. Magdalena dar, die im Gegensatz zur sonst üblichen Darstellungsweise hier schwarze Haare hat.

Wohl nicht ohne Grund ist Magdalena die Schutzheilige für diese Andachtsstätte an der Quelle bzw. am Bach gewählt worden. Im Volksglauben bzw. Aberglauben hat diese Heilige mit Wasser zu tun. Erinnert sei an den Spruch: „Magdalena weint gern“ in Bezug auf das Wetter an ihrem Gedächtnistag, den 22. Juli. Im Lexikon des Aberglaubens findet sich eine Anzahl von Beispielen, wo Magdalena in Aberglauben, Gebräuchen oder Sagen mit Wasser oder Gewässern zu tun hat.

Genau in diesem Zusammenhang sind zwei Sagen zur hiesigen Magdalenenkapelle interessant:
Der Schwärzerbach führte einst Hochwasser und riss von einer Mühle, die sich noch oberhalb der Grimmerthalmühle befand, die Mutter mit ihrer kleinen Tochter mit. Beide ertranken und wurden bei der Magdalenentalkapelle angeschwemmt.

Die andere Sage besagt, dass ein Mädchen dort bei der Magdalenenkapelle ihr uneheliches Kind ermordet oder abgelegt habe.

Der alte Schuster von Rottendorf erzählte gern folgende Episode, die ihm selbst unweit der Magdalenenkapelle auf dem Totenweg widerfahren war:
Er war als Soldat in der Kaserne in Amberg stationiert (vor oder während des Ersten Weltkriegs). Eines Tages war er bei seinen Angehörigen zu Hause gewesen und musste sich beeilen, noch rechtzeitig zu Fuß nach Amberg zurück in die Kaserne zu kommen. Es war schon dunkel, außerdem ging ein starkes Gewitter mit Regen nieder, während er tüchtig voranschritt. Jenseits des Magdalenentals sah er eine Strecke vor sich im Licht der Blitze einen fremdartigen größeren Gegenstand auf dem Weg. Da ihm dieser nicht geheuer war, mäßigte er seine Schritte und wäre am liebsten umgekehrt. Wie erschauerte er aber, als er, nahe gekommen, erkannte, dass es sich um eine Totentruhe handelte! Aber ein noch größerer Schreck fuhr im in die Glieder und er war wie gelähmt vor Entsetzen, als sich vor seinen Augen der Sargdeckel öffnete und das ausgerechnet auf dem Totenweg. Da erschallte aus dem Sarg eine Stimme, die ganz gotteslästerlich fluchte. Ganz erleichtert erkannte der junge Soldat in dem Flucher den ortsansässigen Schreiner aus Rottendorf, der den Sarg auf den Handwagen nach Etsdorf befördern wollte und sich, vom Gewitterregen überrascht, zum Schutz vor dem Durchnässtwerden in den Sarg gelegt hatte. In dem Moment, als sich der junge Soldat genähert hatte, wollte der Schreiner eben nachsehen, ob der Regen endlich aufgehört hätte. Da dies aber nicht der Fall war, der – für den Soldaten erlösende – Fluch!
Heutzutage wird die Magdalenenkapelle, die idyllisch im naturschönen Magdalenental liegt, gern von vorübergehenden Wanderern und Spaziergängern aufgesucht, um dort zu schauen oder einen Augenblick für eine kurze Rast oder Andacht zu verweilen.

Kapelle Legendorf

Wann die erste Kapelle in Legendorf erbaut wurde ist ungewiss. Jedenfalls muss sie nach Erzählungen älterer Bürger über 100 Jahre alt gewesen sein, als sie 1968 dem Straßenbau weichen musste und abgerissen wurde. Die darin befindliche Muttergottesstatue wurde verkauft.

1970 erbaute die damalige Gemeinde Gösselsdorf in unmittelbarer Nähe eine neue Kapelle. Diese wurde nun von den Legendorfer Ortsbewohnern überwiegend in Eigenleistung renoviert und um einen kleinen Glockenturm erhöht. Die neue Glocke war bis dahin in Privatbesitz einer Legendorfer Familie.

Die Neusegnung erfolgte am 17.06.2000 durch Stadtpfarrer Strigl aus Nabburg.